Beschreibung

“Die geheimnisvollste, rätselhafteste und darum dem Menschen unheimlichste Macht ist das Schicksal. Den einen hebt es über alle andern empor, trägt ihn auf den Wellen des Reichtums, der Ehre und des Ansehens, räumt ihm alle Hindernisse spielend aus dem Weg und bestrahlt ihn mit der Sonne des Glücks. Den andern schleudert es in den Abgrund der Trübsal und schickt ihm ein Leid nach dem andern. Sein Walten ist scheinbar blind. Mit unbarmherziger, rauer Hand greift es in den Frieden und das Glück der Familie ein, nimmt ihr den Ernährer, raubt den Eltern ein geliebtes Kind nach dem andern, sodass sie im Alter einsam und verlassen dastehen. Es zwingt Menschen in ein gemeinsames Joch, die sich durch ihre Eigenart und ihren Mangel an Selbstbeherrschung das Leben gegenseitig zur Hölle machen. Es lässt den Guten leiden, bringt elende Kinder mit verkrüppelten Gliedmaßen und siechem Körper auf die Welt und reißt den Becher der Freude dem, der ihn eben ansetzen will, von den Lippen. Wie der Dichter sagt: »Zwischen Lipp’ und Kelchesrand schwebt der finstern Mächte Hand«. Es schlägt den Einzelnen wie ganze Völker, wie uns die Ereignisse der letzten Jahre bis in die Gegenwart deutlich beweisen.”